Etwas Hintergrundwissen zu unserer Heizung

Unser Bauträger verbaut in seine schlüsselfertigen Häuser die Heiz- und Lüftungstechnik der Firma Wolf aus Mainburg. Ich kannte diese Firma vorher gar nicht, aber es handelt sich offenbar um solide, gut wartbare Technik mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Die CGB-2 ist eine wandhängende Therme, die neben dem Heizbetrieb noch einen 150 Liter fassenden, bodenstehenden Warmwasserspeicher versorgt. Auf eine Solar-Einheit haben wir für unseren Zwei-Personen-Haushalt bewußt verzichtet. Als technikbegeisteter Mensch wollte ich diesmal in das Thema Smart-Home einsteigen und habe das ISM7i Steuermodul gleich mitbestellt – eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Das an sich ganz schicke und benutzerfreundliche Bedienmodul BM2, welches in der Therme steckt, benötige ich praktisch kaum noch – höchstens mal für einen schnellen Blick auf die aktuelle Außentemperatur des Fühlers.

Noch eine Anmerkung zum ISM7i: Es lässt sich auf jeden Fall Geld sparen, wenn man das Modul nachträglich selber bestellt und einbaut. Der Einbau selber ist mit wenigen Handgriffen erledigt, und die meiste Arbeit besteht in der Einrichtung des Heimnetzwerkes – wo sich verständlicherweise die meisten Mitarbeiter einer Sanitärfirma eher schwer mit tun. Es liegt aber ein recht umfangreiches Handbuch dabei, wo diese Schritte genau erklärt sind. Falls man es sich nicht selber zutraut, würde ich eher die Unterstützung eines LAN-/WLAN-Experten statt eines Heizungsinstallateurs empfehlen.

Unsere Fußbodenheizung besteht aus 12 Heizkreisen, die auf 8 Räume verteilt sind, die insgesamt 119 m² umfassen. Jeder Raum besitzt ein wandhängendes elektronisches Thermostat, um die gewünschte Raumtemperatur einstellen zu können. Diese Thermostate vergleichen permanent die gemessene Raumtemperatur mit dem eingestellten Sollwert und senden entsprechende Steuersignale zu den Stellmotoren der zugehörigen Heizkreisventile. Im Prinzip funktioniert es also ganz ähnlich wie bei den Thermostatventilen an herkömmlichen Heizkörpern, nur dass es bei einer Fußbodenheizung automatisiert und an zentraler Stelle des Heizkreisverteilers geregelt wird.

Mit 14 kW wurde die Gastherme mit der kleinsten Leistung eingebaut. Wobei klein ein relativer Begriff ist. Die modernen energieeffizienten Häuser benötigen relativ wenig Primärenergie, und ich habe das Gefühl, dass die Hersteller von Heizthermen nur unzureichend auf diesen Trend reagieren. Schon rein rechnerisch lassen sich mit solch einer Gastherme locker zwei bis drei Einfamilienhäuser mit Wärme versorgen, und meine bisherigen Erfahrungen bestätigen diese Aussage. Auf diese Problematik werde ich aber noch in einem eigenen Beitrag genauer eingehen.

Die Therme moduliert im wesentlichen anhand einer festzulegenden Heizkurve und zwei permanent gemessener Temperaturwerte: Der Außentemperatur und der Vorlauftemperatur. Durch den Außenfühler weiß die Therme stets, wie kalt es draußen ist. Aus der eingestellten Heizkurve leitet die Therme die zur Außentemperatur passende Vorlauftemperatur ab. Diese Kurve ist näherungsweise eine Gerade. Je kälter es draußen ist, desto höher muss die Vorlauftemperatur des Heizkreises sein. Mittels dynamischer Modulation der Brennerleistung versucht die Therme permanent, die gewünschte Vorlauftemperatur möglichst genau zu halten. Nehmen die Heizkreise viel Wärme ab , so wird der Brenner entsprechend nach oben moduliert (größere Gasflamme), um die Vorlauftemperatur zu halten. Haben die Heizkreise keinen Wärmebedarf mehr, so wird die Therme die erzeugte Wärme nicht mehr los und der Brenner wird entsprechend nach unten moduliert. Ist die Vorlauftemperatur dann immer noch zu hoch, schaltet der Brenner für eine gewisse Zeit ab.

Mit dem ISM7i lassen sich alle zur Regelung relevanten Parameter ermitteln und einstellen. Mit Hilfe der Smartset-Software für den PC lassen sich außerdem über einen beliebig langen Zeitraum Meßprotokolle erstellen und grafisch aufbereiten. Es werden dann z.B. alle 30 Sekunden alle relevanten Temperatur- und Prozentwerte abgefragt und übersichtlich in einer Zeitachse dargestellt. Hierdurch wiederum gelangt man auf bequeme Weise zu belastbaren Erkenntnissen, wie sich die Therme bei unterschiedlichen Außentemperaturen verhält und kann daraus wiederum Rückschlüsse auf zu ändernde Betriebsparameter der Therme ziehen sowie Korrekturen an der Heizkurve vornehmen. In nachfolgenden Beiträgen werde ich genauer auf die wichtigsten Parameter eingehen und Empfehlungen geben, wie man die optimale Heizkurve findet. Auch zum Thema Taktung werde ich einiges sagen müssen – dafür sorgt leider die schon angesprochene Überdimensionierung der Gastherme.

35 Gedanken zu “Etwas Hintergrundwissen zu unserer Heizung

  1. Du hast eine Super Beschreibung ins Netz gestellt.

    Ich bitte um Hilfe.
    Du schriebst:
    Mit dem ISM7i lassen sich alle zur Regelung relevanten Parameter ermitteln und einstellen. Mit Hilfe der Smartset-Software für den PC lassen sich außerdem über einen beliebig langen Zeitraum Meßprotokolle erstellen und grafisch aufbereiten. Es werden dann z.B. alle 30 Sekunden alle relevanten Temperatur- und Prozentwerte abgefragt und übersichtlich in einer Zeitachse dargestellt.

    Ich habe es bisher nicht geschaft Meßprotokolle zu erstellen.
    Kannst Du mir einen Tipp geben. Wie ich Messkurven erstellen kann.

    Gruß

    Jochen

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  2. Hallo Jochen, bin im Urlaub, versuche aber trotzdem eine Antwort. Die PC Software hat einen extra Menüpunkt für die Protokolle – unterhalb im Bereich für die Fachleute. Dort kannst du auswählen, welche Werte du protokollieren möchtest und wie häufig. Dann musst du nur noch die Aufzeichnung starten und los geht’s.

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    1. Hallo Marco,
      beschäftige mich seit 2 Tagen mit Deinem sehr interressanten Beitrag.
      Wir haben seit einem Jahr eine Wolf CGB-2 und Probleme mit unserer Fußbodenheizung. Um die ganzen Sachen nachvollziehbar zu machen habe ich mir eine ISM7i eingebaut. Leider habe ich es bis heute nicht geschafft irgendwelche Protokolle zu erzeugen. (wie auch Jochen) Ich kann nur die gesamte Anlagenkonfiguration händisch speichern. Über einen Tipp würde ich mich freuen.
      mfg Hilbert

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      1. Hallo Hilbert,
        das ist eigentlich nicht schwer mit dem Protokollieren. Du startest auf Deinem PC die Smartset-Software. Der Browser startet, Du öffnest Deine Anlage. Links hast Du dann die einzelnen Menüpunkte. Unterhalb des Bereichs „Fachmann“ findest Du den Menüpunkt „Protokoll“, auf den Du klickst. Daraufhin hast Du rechts drei Tabulatoren. Im Tabulator „Einstellungen“ wählst Du aus der Auswahlliste diejenigen Parameter aus, die Du beobachten willst und fügst sie mittels „Hinzufügen“ in die Liste der ausgewählten Parameter. Mittels „Entfernen“ kannst Du auch wieder Parameter aus der Liste entfernen. Unten in dem Feld „Abtastrate“ kannst Du noch beeinflussen, wie oft neue Werte abgefragt werden sollen, z.B. alle 20 Sekunden. Nachdem Du alle Parameter ausgewählt hast, die Dich interessieren, drückst Du oberhalb der Tabulatoren auf den Start-Knopf. Nun startet die Protokoll-Aufzeichnung und läuft solange, bis Du oben den Stop-Knopf drückst. Im Tabulator „Graph“ kannst Du nun sehen, wie langsam aber sicher die verschiedenfarbigen Linien der einzelnen Parameter gezeichnet werden. Der Graph wird mit der Zeit immer länger, deshalb kannst Du dann auch verschiedene Zoom-Stufen wählen. Im Tabulator „Aufzeichnung“ werden die abgefragten Werte einfach in einer langen Liste dargestellt, das ist nicht so informativ zum Schauen. Du kannst übrigens während der Aufzeichnung auch zwischenzeitlich auf andere Menüpunkte wechseln, um z.B. Parameter zu verändern. Solange Du aufzeichnest, darfst Du Smartset aber nicht schließen. Nach Stop und anschließendem Start werden neue Kurven aufgezeichnet. Du kannst aber mit den anderen Knöpfen daneben die Daten auch auf Festplatte speichern.
        Gruß
        Marco

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      2. Hallo Marco,
        danke für Deine schnelle Antwort – aber wenn ich mich anmelde gibt es unter dem Menüpunkt „Fachmann“ keinen Menüpunkt „Protokoll“ mehr. (Wie kann ich Dir ein Screenshot schicken?)
        Angemeldet bin ich bei /www.wolf-smartset.com/portal/index.html#/user-profile
        Gibt es vielleicht verschiedene Usergruppen?
        mfg Hilbert

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  3. Guten Abend zusammen,
    ich muss hier als Heizungsbauer meine Ehre etwas verteidigen wenn es um das Einbinden der ISM7I oder E in das Heimnetzwerk geht. Wir wurden auf Heimnetzwerke geschult um diese Module einbauen und einbinden zu können.

    Am besten sollte man die Heizungsfirma seines Vertrauens danach fragen.
    Wenn sie dies wirklich beherrschen ist es die richtige Firma.
    Bei Wartungs und Störungsaufträgen arbeiten wir fast ausschließlich nur noch mit Smartset und Laptop wenn wir mechanische Probleme ausschließen können und nein….ich arbeite nicht bei der Telekom 😀

    So…meine Ehre ist gerettet, es darf weiter Diskutiert werden. 😉

    PS: auch wenn wir es äußerst ungerne sehen wenn der Kunde so tief in der Regelung seine Finger drin hat muss ich dir sagen…“Daumen hoch“…du hast dich wirklich intensiv mit der Thematik beschäftigt…an dir könnte ich kein Geld verdienen 😉

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  4. Mir ist nicht ganz klar, wie Du einen Neubau ohne die Solaranlage bauen konntest bzw. durftest?

    Wir waren quasi dazu verpflichtet. Weil ein Neubau einen gewissen Anteil an erneuerbaren Energien haben muss?

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  5. OK, danke. Wieder was gelernt. 🙂

    Wir haben hier die Solarkollektoren auf dem Dach für WW und finde das teilweise sehr sinnlos.

    Im Winter bringt es nix und im Sommer bringen die bei ordentlichen Sonnentagen soviel Wärme, dass der Pufferspeicher nur Bruchteile der Energie aufnehmen kann…

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    1. Ja, da hat uns unser Bauträger ganz gut beraten. Solar für zwei Personen lohnt sich nicht wirklich, meinte er. Und die Lüftungsanlage ist wirklich Gold wert. Immer gute Luft im Haus, keine Schimmelgefahr und kaum Wärmeverlust. Unser niedriger Gasverbrauch bestätigt das. Und im Gegensatz zu Solar liefert sie auch und gerade im Winter gute Resultate.

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  6. Hallo, darf ich mal wissen, welche Version der Smartset-App ihr jetzt installiert habt?
    Ich habe nämlich exakt genau das beschriebene Problem mit dem fehlenden Menüeintrag „Protokoll“

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  7. Hallo,
    vielen Dank für die nützlichen Infos auf der Seite!
    wir haben auch eine CGB 2 und ich würde gerne das ISM7i Modul selber nachrüsten, da uns die Firma, die die Therme installiert hat, als Preis 400€ genannt hat und die uns beim Hausbau nicht wirklich überzeugt haben…
    Muss beim Einbau, abgesehen von der Netzeinrichtung, wirklich nur die Klappe geöffnet werden und das Modul mit dem Kabel verbunden werden?
    Danke
    Thomas

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    1. Hallo Thomas, ich war von Anfang bis Ende während der Installation des ISM7i Moduls anwesend. Es ist wirklich nur eine kleine Platine, die bei geöffneter Thermentür in ein dafür vorhandenes Fach geklipst und mit einem Stecker verbunden wird. Das komplizierteste war anschließend die Netzwerk-Konfiguration, da war mein freundlicher Monteur überfordert und musste sich telefonische Unterstützung holen. Im Prinzip steht aber alles genau in der mitgelieferten Anleitung (die Du Dir auch aus dem Internet vorab laden kannst). Der Monteur hat das Modul direkt per Kabel mit einem Laptop verbunden, um es zu konfigurieren. Dabei war das schwierigste, die Windows-Netzwerkeinstellungen so umzukonfigurieren, dass der direkte Kontakt zum integrierten Webserver des ISM7i gelingt. Im Handbuch sind aber weitere Varianten angegeben – z.B. erst ins Heimnetz einbinden und dann konfigurieren. Ich vermute, dies wäre die deutlich einfachere Lösung gewesen und die würde ich Dir auch empfehlen. Auf jeden Fall denke ich, dass die Eigeninstallation mit etwas technischem Sachverstand kein Problem sein sollte.
      Viele Grüße
      Marco / heiztherme

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      1. Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung, ich habe das Modul gerade bestellt und werde dann sicherlich nochmal die ein oder andere Frage bei der Einstellung der Therme haben.
        Um die Netzwerk Einrichtung mache ich mir am wenigsten Sorgen.

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    2. Bitte denken Sie daran das die Garantie bei Eigeninstallation verfällt, besonders ärgerlich wenn sie die Garantieverlängerungen auf 5 Jahre haben.
      Bei einem Wolf Premium Partner dürfte das Modul inkl Einrichtung nicht mehr als 250 Euro kosten.

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  8. Hallo Marco, das Modul ist heute gekommen, die Netzwerkeinrichtung war tatsächlich der schwierigste Teil, aber mit etwas Geduld durchaus machbar.
    Ich habe Deine Daten gerade übernommen und gemerkt, dass Kesseltemperatur durch die Erhöhung der Pumpendrehzahl um ca. 1 Grad näher an die Solltemperatur rangekommen ist. Ist im Idealfall micht Kesselsollwert=Kesselistwert? Liegt das am Wert der unteren Brennerleistung? Die 3 bis 4 Grad zu viel sind ja verschenkte Energie.
    Viele Grüße
    Thomas

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  9. Hallo Thomas, dann herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Installation.
    Du hast also wie ich durch Erhöhung der Pumpendrehzahl die Therme etwas optimieren können, indem die Wärme schneller vom Brenner abtransportiert wird. Ja natürlich wäre der Idealfall, dass Ist und Soll nahezu deckungsgleich sind. Tröste Dich, das klappt bei mir auch nur bei sehr niedrigen Außentemperaturen. Die Regel ist bei mir, dass das Ist zu hoch ist, entweder länger innerhalb der Hysterese oder steigend bis zur Taktsperre. Meine Heizkurve ist aber trotzdem so optimal eingestellt, dass ich praktisch nie an Therme oder Raumreglern verstellen muss. Sehr selten kommt es in der Übergangszeit mal vor, dass durch die Taktung nicht genug geheizt wird. Für diesen Fall stelle ich mal temporär die Sollwertkorrektur etwas hoch. Aber zu warm wird es bei mir nie trotz mehrerer offener Raumthermostate – und das zeigt mir, dass der Vorlauf nicht unnötig warm ist. Insofern keine verschenkte Energie.
    Die Soll-/Ist-Abweichung bei gleichzeitiger gelegentlicher Taktung ist halt der Preis dafür, dass unsere Therme nicht genügend hinunter modulieren kann. Du solltest durch Protokollierung nur checken, dass Deine Therme nicht zu oft taktet. So zwei bis drei Brennerstarts pro Stunde sind aus meiner Sicht ok.

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    1. Hallo Marco,
      ich konnte Deine Start-und Endpunkte der Heizkurve bei mir sogar noch etwas reduzieren (KfW55 durch Warmwassersolar), allerdings ist es im Wohnzimmer bei offenen Thermostaten viel zu warm. Oben in den Zimmern sind ideale 21-22 Grad, im Wohnzimmer sind es 26 Grad, im HWR 24 Grad nachdem ich heute morgen die Thermostate geöffnet habe. Waren bei Dir die Unterschiede auch so stark?
      Durch Deine Einstellungen hat sich die Anzahl der Brennerstarts deutlich reduziert (<1 pro h), die Therme lief gestern bei 26-27% durch, hat ca. 32 Grad im Kessel gehabt, obwohl nur 27-28 gebraucht wurden und das bei ca. -3 Grad Außentemperatur. Schade um die Energie, die sinnlos verbraucht wird, nur weil die Therme nicht weiter runter kann.
      Thomas

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      1. Hallo Thomas, klingt so, dass deine Heizkurve noch weiter abgesenkt werden kann. Wobei aus deinem Bericht nicht hervorgeht, ob und welche Thermostate du nun ganz offen hast. Kannst du sie oben in den Zimmern noch weiter öffnen, so dass du insgesamt runter gehen kannst und es im Wohnzimmer nicht mehr zu warm wird? Oder welche Räume musst du als Offen-Referenz nehmen?
        Und keine Sorge, dass du sinnlos Wärme verbrauchst. Dies ist nur dann der Fall, wenn es irgendwo zu warm wird bei dir im Haus. Ansonsten wird die Wärme ja auch benötigt bzw. die Therme würde in die Taktsperre gehen, falls nicht.
        Marco

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      2. Hallo Marco,
        sorry, wenn das nicht klar rüberkam. Im Haus sind alle Thermostate auf die höchste Stufe eingestellt (laut Thermostat Skala 27). In den Zimmern im OG passt es ganz gut, da sind zwischen 21 und 22 Grad, nur unten ist es im HWR und im Wohnzimmer viel zu warm. Das Wohnzimmer hat Anschlüsse im Heizkreisverteiler und war heute Nachmittag 26 Grad warm, der HWR lag gerade bei 24 Grad.
        Ist die Differenz zwischen Soll und ist Temperatur nicht verschenkte Energie? Ich dachte, dass die Soll Temperatur ausreicht und alles darüber verlorene Energie ist, die Therme nur nicht unter die 32 Grad kommt. Außer bei Warmwassererhitzung habe ich noch keine Modulation über 27% gesehen.
        Die Heizkurve habe ich auf 20/15 und -20/35 gestellt.
        Thomas

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      3. Hallo Thomas, dann kannst du die Heizkurve nicht weiter senken, sonst würde es vermutlich in den oberen Räumen zu kalt. Du musst also Wohnzimmer und HWR mit den Thermostaten begrenzen. Was auch noch denkbar wäre ist eine Neujustage der Ventile in deinen HKVs, so dass die Wärme gleichmäßiger auf die Räume verteilt wird, aber das würde ich lieber einem Fachmann überlassen.
        Das mit der Abweichung zwischen Soll und Ist darfst du nicht überbewerten. Es entspricht ja letztlich nur einer leichten Verschiebung der Heizkurve bei milden Temperaturen. Das ist wie gesagt dann kein Problem, solange das Ergebnis in deinen Wohnräumen passt.
        Verschenken tust du die Energie ja nur dann, wenn es zu warm im Haus wird. Ansonsten nutzt du sie ja. Sie geht ja nicht irgendwo auf mysteriöse Weise verloren.
        Marco

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      4. Hallo Marco,
        eine Neujustierung möchte ich erstmal vermeiden.
        Ich verstehe den Unterschied zwischen Soll- und Kesseltemperatur noch nicht ganz. Mir ist klar, dass die nicht identisch sind, aber ich hätte mit einer kleinen Abweichung zwischen beiden gerechnet, auch wenn die Differenz 7 Grad durch den HG60 Wert sein darf.
        Ich habe die letzten 4 Stunden mal aufgezeichnet, ich hoffe man kann trotz der vielen Kurven immer nocht etwas erkennen. Hellgrün ist die Solltemperatur und Rot die Kesseltemperatur.

        Die Solltemperatur ist bei knapp über 26Grad, die Kesseltemperatur ist zwischen 32 und 33 Grad. Nach meinem Verständnis wäre die Kesseltemperatur im Idealfall durchgängig bei 27 Grad, damit die gewünschten 26 Grad immer erreicht werden.
        Wenn im Kessel 32 bis 33 Grad sind, dann werden doch 6 Grad unnötige Wäreme produziert und ich könnte mit der Heizleistung auch ein viel schlechter gedämmtes Haus auf die gleiche Temperatur heizen (Parallelverschiebung der Heizkurve).
        Habe ich einen Denkfehler oder schafft die Therme einfach nicht weniger als 32 Grad Wärme zu produzieren?
        Thomas

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      5. Genauso ist es. Die Therme kann einfach nicht weniger. Unter 30 Grad kannste vergessen, ist bei mir auch so. Im unteren Bereich kratzt sie daher immer am Hysterese-Limit von 7K und geht in die Taktung, wenn der Bereich überschritten wird. Im Grunde ist es eine Parallelverschiebung mit abnehmender Steigung für den unteren Bereich der Heizkurve. Ist bei mir auch so, aber das Ergebnis stimmt: Nahezu gleiche Innenraum-Temperaturen bei unterschiedlichen Außentemperaturen.

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      6. Ich verstehe das wirklich noch nicht. Wenn man sich die Werte zwischen 18 und 19 Uhr anschaut, dann ist die Rücklauftemperatur ungefähr so hoch, wie die Solltemperatur davor und danach. Demnach müsste das Wasser in der Stunde maximal auf den Sollwert runterkühlen und die Energie, die ich in der Stunde eingesetzt habe, ist für nichts. Oder denke ich da auch falsch?

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      7. Ich lese Deine aufgezeichneten Kurven so:
        Bis etwas 18 Uhr hat Deine Therme es geschafft, die Soll-Temperatur innerhalb der Hysterese von 7K zu halten. Die Rücklauftemperatur war konstant unterhalb der Ist-Temperatur, die Wärme wurde also sehr konstant an dein Haus abgegeben. Gegen 18 Uhr geht die Therme in die Taktsperre – vermutlich weil dort die 7K Hysterese erreicht wurden. Vor- und Rücklauftemperatur gleichen sich daraufhin an, ist logisch. Die Pumpe läuft weiter und das Wasser im Heizkreis gibt weiterhin langsam Wärme an Dein Haus ab. Man sieht schön, wie sich deshalb Vor- und Rücklauftemperatur langsam absenken. Nach 30 Minuten ist die Taktsperre beendet und der Brennerstatus schaltet auf „aus“. Das liegt daran, dass die Vorlauftemperatur immer noch oberhalb der Soll-Temperatur ist – also Dein Haus hat noch kein Heizbedarf. Kurz vor 19 Uhr kommt dann eine Warmwasseranforderung und alles springt nach oben. Danach geht der Brenner wieder aus, bis ca. 19.35 Uhr. Dort ist dann der Heizkreis so weit ausgekühlt, dass er unter die Soll-Temperatur fällt und die Therme beginnt zu heizen. Nun beginnt das Spiel von vorn. Das ist soweit für mich alles nachvollziehbar und logisch.

        Deine Therme arbeitet dort gerade in einem Übergangsmodus zwischen dauerhaft durchlaufen und Taktung. In diesem Modus kann es durch die Hysterese passieren, dass die Ist-Temperatur mal längere Zeit höher ist als die Soll. Das lässt sich nicht verhindern und ist ja gerade das Wesen und Sinn und Zweck der Hysterese: Dass sie nicht gleich abschaltet, wenn’s mal nicht genau passt. Falls Deine Referenzräume (die mit offenem Thermostat) währenddessen nicht zu warm werden, ist alles gut eingestellt. Falls sie zu warm werden hättest Du noch etwas Luft und könntest die Heizkurve im unteren Bereich ein wenig absenken. Ich vermute das aber eher nicht weil Deine Heizkurve ja schon extrem niedrig und flach eingestellt ist.

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    2. Vielen Dank für die Erklärung.
      Die Werte zwischen 18 und 19 Uhr als der Brenner aus war, sehen in meinen Augen ideal aus. Bei den jetztigen Temperaturen wäre es auf den Gasverbrauch gesehen wahrscheinlich ideal, wenn sie eine Stunde laufen würde und dann wieder eine Stunde ruhen würde. So hätte man zumindest theoretisch nur die Hälfte der Brennerlaufzeit und des Gasverbrauches bei gleicher Wärme.

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      1. Nein Thomas, du denkst immer noch falsch. Halbe Laufzeit bei gleicher Modulation ist auch ungefähr halbe Wärme. Wenn deine Therme die Wärme nicht los wird, geht sie sehr schnell über die 7K Hysterese und taktet. Und dann hast du deine geringere Laufzeit. Irgendwann im unteren Bereich wird das immer passieren, denn keine Therme kann soweit runter modulieren, dass das Wasser nur wenige Grad über der Raumtemperatur liegt.

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      2. Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!
        Ich habe vorhin einen großen Teil der Thermostate auf 22 Grad gedreht, jetzt produziert die Therme nur noch knapp über 30 Grad Kesseltemperatur und schaltet auch häufgier ab, genau das was ich gestern vermisst habe.
        Ich lasse über Nacht das Protokoll mitlaufen um zu sehen, wie oft sie ausgeht und neustartet.

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  10. Hallo und danke für diese Seite hier. Bisher habe ich nur still mitgelesen, konnte aber schon viele wichtige Sachen erfahren. Kommen wir aber zu meiner ersten Frage. Ich habe mitbekommen das viele hier Protokolle am PC erstellen und dafür ein Schnittstellenmodul erforderlich ist. Dabei bin ich auf das ISM7i gestoßen.
    Ist das die richtige Wahl, wenn ich meine Einstellung am PC vornehmen möchte und Protokolle aufzeichnen will.
    VG Volkmar

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    1. Hallo Volkmar, ja genau so ist es. das ISM7i ist die richtige Wahl, wenn Du Deine Wolf-Therme direkt mit Deinem LAN/WLAN verbinden und auf Deinem PC Einstellungen vornehmen und Protokolle mit der Smartset-Anwendung aufzeichnen willst.
      ISM8 und ISM9 hingegen sind für die Integration in größere Heimautomationsnetze gedacht.

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