Defekte Stellantriebe

Mittlerweile hatte ich innerhalb von zwei Monaten bereits den zweiten defekten Stellantrieb meines Heizkreisverteilers (HKV) zu beklagen. Dies nehme ich zum Anlass für den ersten neuen Blogbeitrag in 2017 (frohes Neues Euch allen).

Die Stellantriebe waren nur etwas mehr als ein Jahr lang in Betrieb. Dass nach so kurzer Zeit bereits zwei von insgesamt 11 Stück ausfallen fand ich natürlich nicht so prickelnd. Immerhin fiel der Austausch aber noch in die Gewährleistungszeit.

Nach etwas Recherche im Internet habe ich herausgefunden, dass meine Stellantriebe eigentlich von der Firma Möhlenhoff stammen (Alpha 5, 230V, stromlos geschlossen) und unter verschiedenen Brandings auch von anderen Herstellern wie z.B. Buderus verwendet werden. Dies hat den Vorteil, dass die Teile absolut problemlos und sehr kostengünstig (um die 12 EUR) im Internet zu bekommen sind.

Die Dinger funktionieren nicht per Stellmotor, sondern thermo-elektrisch (Ausdehnung bei anliegender Spannung) und werden durch das permanente Regeln der Raumthermostate wohl stark beansprucht. Es kommt wohl durch Serienstreuung bei der Fertigung immer mal wieder vor, dass manche recht früh ihren Geist aufgeben. Bei diesem Fabrikat merkt man es sehr einfach daran, dass das Ventil komplett geschlossen bleibt und der Heizkreis nicht mehr warm wird.

Solange ich noch Gewährleistung habe gehe ich da nicht unnötigerweise selber bei. Allerdings traue ich mir inzwischen auch selber den Austausch zu, das ist wirklich nicht sehr schwer. Sobald ich aus der Gewährleistung raus bin werde ich mir zwei von den Teilen auf Reserve zuhause hinlegen. Man muss dann nur den defekten Kopf vom HKV-Ventil abziehen und vom Stromkreis trennen (Achtung 230V – Sicherung vorher raus!), dann den neuen anschließen und raufstecken. Und falls mal so schnell kein Ersatz bereitliegt, könnt Ihr auch erstmal nur den defekten Kopf abziehen, damit das Ventil wieder offen ist und der Raum wieder warm wird. Falls er dann zu warm wird: Eventuell liegen in Eurem HKV ein paar Schraubventile herum, von denen Ihr provisorisch eines zum manuellen Regeln nehmen könnt.

14 Gedanken zu “Defekte Stellantriebe

  1. Meine sind von der Fa. Cosmos und auch ohne Motor. Mal sehen, wie lange die halten. Merkwürdig ist nur, dass bei einigen Kondenswasser im Schauglas für den Zustand zu sehen ist.

    Ansonsten sind die Dinger ja eigentlich dann sinnlos, wenn man seine Heizung so fährt, dass es immer heizt.

    Denn dann würden die Dinger ständig Strom ziehen…

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    1. Das stimmt, aber trifft ja nur auf die Räume zu, in denen man die Raumthermostate auf „immer offen“ stellt. Bei mir sind das 4 Stellantriebe von 11. Bei denen könnte man im Prinzip drauf verzichten.
      Und Deine haben Schaugläser? Bei mir fahren oben die Stößel raus oder rein. Die Betriebsleistung ist übrigens 1 Watt. Insofern hält sich der Stromverbrauch noch in überschaubaren Grenzen.

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    1. Ah ok, was es alles so gibt… 🙂
      Ok, die Dinger brauchen 2,5x soviel Strom wie die von Möhlenhoff, aber dafür haben sie die Möglichkeit eines Not-Handbetriebs.
      Btw: Möhlenhoff bietet auch Stellantriebe mit Rückkanal an. Damit könnte eine geeignete Schaltung z.B. feststellen, dass momentan alle Stellantriebe des HKVs geschlossen sind und die HK-Pumpe abschalten. Wurde bei mir aber nicht verbaut – und ist bei meinem Prinzip, dass immer HKs offen sind auch nicht so wichtig. Aber von der Idee her gut.

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  2. Ich denke, dass Deine „Bauweise“, die quasi mit meiner identisch ist, die „normale“ ist. Also eher nichts weiter verbauen, was den Preis anhebt…

    Ich habe hier aktuell den Eindruck, dass man statt einfacher, analoger Raumthermostate eher (teilweise) digitale bräuchte. Da könnte ich bspw. Heizzeiten jetzt Zimmer programmieren.

    Denn jeden Vorabend in den Kinderzimmern das Thermostat zurückdrehen, damit es in der Nacht nicht so warm ist und am Morgen wieder hochdrehen, damit es tagsüber warm ist, erscheint mir irgendwie sinnlos.

    Hat da jemand Erfahrungen mit digitalen Thermostaten?

    Und genau solche Details bzw. Möglichkeiten wurden beim Bau nicht besprochen.

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    1. Hallo Toralf, das ist leider ein grunsätzliches Problem, dass die Bauträger und Installationsfirmen, teilweise sogar die Hersteller, den technischen Möglichkeiten weit hinterher hinken. Gerade als Informatiker sehe ich auch das große Potential, was gerade in der Wärmeerzeugung und -steuerung noch möglich ist. Das ISM7-Modul musste ich auch explizit einfordern, worauf später mal der Betriebsleiter Sanitär zu mir halb erstaunt, halb klagend meinte, dass immer mehr Kunden das Modul haben wollten und sie als Firma da noch etwas überfordert wären und eigentlich mehr Geld für den Aufwand fordern müssten.
      Auch die Regelung des HKVs über die Raumthermostate ist nicht mehr zeitgemäß, da gebe ich Dir Recht. Mal abgesehen davon, dass die Dinger andauernd laut knacken, sind sie halt nicht besonders „smart“. Außerdem gibt es keinerlei Verbindung zur BM2, was natürlich auch blöde ist, weil die Kenntnis über alle Raumtemperaturen und -wärmebedarfe natürlich eine wertvolle Hilfe bei der Regelung der Therme wäre. Mit digitalen Thermostaten habe ich leider keine Erfahrung, aber es leuchtet mir ein, dass bereits eine eingebaute Zeitsteuerung eine große Hilfe wäre. Insofern halte uns da gerne mal auf dem Laufenden.

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  3. Ich konnte mir bis zur 1. Heizperiode überhaupt nicht vorstellen, dass das Thema Therme so komplex ist und von so vielen Parameter abhängt!

    Und ich gebe Dir Recht, eine Rückkopplung der einzelnen Thermostate mit der Therme sollte fast schon Standard sein.

    Ich versuche langsam alle Abhängigkeiten zu verstehen und das Takten der Therme einzudämmen.

    Nur habe ich bei unserem Neubau das Gefühl, dass die 27% untere Modulation an sehr vielen Tagen der Heizperiode schon viel zu viel Leistung ist. Das Haus braucht die Energie einfach nicht.

    Gibt es hier eine Marktlücke? Sind geringere Leistungen technologisch nicht möglich?

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  4. Hallo zusammen,

    aus aktuellem Anlass wollte ich mich auch mal wieder melden. Ich hatte in den vergangenen Wochen leider wenig Zeit, um mich mit der Heizung zu beschäftigen. Ich hatte ja mitgeteilt, dass bei mir auch drei Stellantriebe den Geist aufgegeben hatten. Vor einigen Tagen hat die Baufirma diese dann nach viel hin und her auf Gewährleistung ausgetauscht. Ich bin gespannt, wie lange sie jetzt halten, aber immerhin weiß ich jetzt auch, wie man sie wechselt Das ist wirklich keine Zauberei. (Ganz wichtig ist bei Ersatz übrigens, dass man darauf achtet, dass die neuen Stellantriebe auch den gleichen Hub haben wie die alten.)

    Allerdings bin ich jetzt unvermittelt Opfer eines weiteren, bisher wohl unbekannteren Konstruktionsfehlers der CGB-2-Thermen geworden, vor dem ich euch warnen möchte:

    Nach dem Start des Brenners schaltet die Heizung plötzlich immer in den Modus „Spreizung KF“. Dadurch heizt die Anlage natürlich nicht mehr richtig und mein Haus kühlt auf ca. 17-18 Grad Celsius ab. Bei meiner Recherche bin ich auf diesen aufschlussreichen Eintrag im Heizungsforum gestoßen: http://www.heizungsforum.de/board/index.php?thread/11439-wolf-cgb-14-2-zeigt-immer-spreizung-kf-an-und-schaltet-ab/

    Nach dem Debakel mit dem Brennkammerdeckel ist dies offensichtlich der nächste Konstruktionsfehler, der uns als Endkunden kalt (!) erwischt. Die Kundendiensthotline hat eben bestätigt, dass es sich um einen bekannten Fehler handelt, der „eben auftritt, wenn es draußen kalt und die Brennkammer etwas verschmutzt ist.“ Super! Auf meine Frage, ob ich denn etwas dagegen unternehmen könne, wurde mir lediglich geraten, den weißen Pumpenstecker zu ziehen, damit die Pumpe dauerhaft auf voller Leistung läuft. Dies solle den Fehler zumindest verzögern. Ich habe jetzt – etwa eine Stunde später – aber noch keine Besserung bemerkt.

    So richtig sauer bin ich allerdings darüber, dass ich kurz vor Silvester von Wolf wegen des nächsten Wartungstermins angerufen wurde und der Mitarbeiter leider versäumt hat, mich über die Gefahr des Auftretens des „Spreizung KF“-Fehlers zu informieren. Hätte ich davon gewusst, hätte ich die Wartung natürlich gleich vorgezogen. So hänge ich hier jetzt mit einer leidlich funktionierenden Heizung in meinem kühlen Haus fest und muss warten, bis sich Wolf hoffentlich am Montag bei mir wegen eines vorgezogenen Termins meldet.

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  5. Der Link ist sehr interessant. Auch die Nachrüstung mit einem einfachen Blech. Ich hatte ganz selten mal diesen Brennerstatus, da es eigentlich keine „klassische Fehlermeldung“ ist. Stellt sich nur die Frage, ob das Blech nur dort nachgerüstet wird, wo das Problem „gehäuft“ auftritt.

    Auf der anderen Seite ist es ja positiv, wenn ein Hersteller auf Probleme reagiert und Lösungen zur Verfügung stellt.

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    1. Das ist ganz einfach. Defekte Stellantriebe sind komplett geschlossen und öffnen sich nicht mehr. Für einen Test drehst Du am besten kurzzeitig alle Raumthermostate ganz hoch, wartest 5 Minuten und schaust dann in Deinem Heizkreisverteiler, ob sich alle Stellantriebe geöffnet haben. Falls einer geschlossen geblieben ist, ist er defekt.

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